Patenschaften
Einige Hunde, die zu uns in die Vermittlung kommen, sind durch schlechte Aufzucht oder Haltung, durch fehlende oder falsche Erziehung/ Behandlung so geschädigt, das es fast unmöglich ist, sie in einen neues Zuhause zu vermitteln.
Darunter gibt es solche Hunde, die trotz langem Training nicht einschätzbar werden und daher eine Gefahr darstellen oder solche, die unter starken, nicht lösbaren Ängsten leiden - seit der Aufnahme unserer Arbeit mussten wir 5 Hunde aus diesen Gründen einschläfern.
Es gibt solche Hunde, die nach einer mehr oder weniger langen Zeit in einer Pflegefamilie wieder so weit "resozialisiert" werden können, das sie eine Chance auf weitere Vermittlung haben.
Und dann gibt aber auch solche, die nur bei sehr fachgerechter, konsequenter Behandlung in einer "Nische", ein für sie und ihre Umwelt angenehmes Leben führen können, die wir aber aufgrund ihres ansonsten freundlichen und guten Charakter nicht einschläfern können.
Wir möchten Ihnen hier Hunde vorstellen, die ausdrücklich nicht zur Vermittlung stehen, sondern dauerhaft in einer Pflegefamilie bleiben. Solche Stellen sind rar gesät und daher freuen wir uns über jede Art von Unterstützung (Futter, Geld, freundliche Worte ), um diesen Dauerplätze unter die Arme greifen zu können!
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Border Collie-Rüde, 9 Jahre
Flint wurde 2001 vom Veterinäramt in Brandenburg beschlagnahmt. Er lebte seit ca. 8 Jahren in einem kleinen Verschlag, wurde sehr unregelmäßig gefüttert und nicht gut behandelt. Als Flint zu uns kam, war er nur Haut und Knochen (bei einer Schulterhöhe von 53 cm wog er 11,5 kg) und gesundheitlich sehr angeschlagen. Er reagiert sehr heftig auf jede Bewegung und fand nur sehr schwer Vertrauen zu den Pflegern. Nach einem kurzen Aufenthalt in einer Brandenburger Tierklinik kam er in eine Pflegefamilie. Dort zeigte sich, das er zwar außerhalb seines Zwinger oder des Hauses ein freundlicher, verspielter Hund war, aber drinnen hinter jede Bewegung eine Bedrohung vermutete. Nach einem halben Jahr Training versuchten wir Flint zu vermitteln, dies schlug aber fehl, da sein Verhalten im neuen Zuhause noch schlimmer wurde. Die Pflegefamilie nahm Flint zurück und wir beschlossen, dass er dort bleiben darf. Selbstverständlich trägt die Pflegefamilie seither alle Kosten, aber wir würden uns freuen, wenn sich für Flint Paten fänden, um der leider inzwischen arbeitslos gewordenen Familie unter die Arme greifen zu können.
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Border Collie-Rüde, 3 Jahre
Linus lebte bis vor kurzem in einer abgelegenen Schäferei und kam durch Krankheit seines Besitzers in die Vermittlung. Schon in seiner letzten Familie war er ein zwar guter Arbeiter, aber ein schwieriger Hund. Fremde Hunde und Menschen mochte er gar nicht und er wurde mit folgender Beschreibung übergeben: " Fremde Menschen und alle Hunde beisst er richtig, bekannte Menschen manchmal ein bisschen".
Linus kam in Ausbildung zu eine sehr guten Trainerin und machte sich dort gut. Er hat keinerlei Problem sich an eine feste Beziehungsperson zu gewönnen, akzeptiert aber neben dem Menschen, der mit ihm am Vieh arbeitet, keine weiteren. Nach einer Woche der Eingewöhnung nahm er Korrekturen auf die er vorher mit Angriff reagiert hatte, flüssig und willig an und zeigte sich auch sonst als lernwillig und intelligent. Auf zu starken Druck oder Schreck reagiert er nach wie vor mit Angriff.
Inzwischen ist er kastriert und in einer Dauerpflegestelle zuhause. Seine Schwierigkeiten mit fremden Menschen sind immer noch da, und er ist und bleibt ein Hund, der in Anwesenheit von anderen Menschen gesichert werden muss. Sein Verhalten anderen Hunden gegenüber ist schwierig, er "hütet" jeden anderen Hund an und geht dann häufig zum Angriff über (wenn man es ihm erlaubt). Wir sind froh eine Familie mit Arbeit am Vieh für ihn gefunden zu haben, die sich sowohl der Verantwortung für ein potentiell gefährlichen Hund bewusst ist, als ihm auch einen Nische zum artgerechten Leben bieten kann. Linus wird weiter im Alltag und am Vieh trainiert und wird eventuell auch auf dem einen anderen Seminar oder Trial zu sehen sein.
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